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Die frühesten archäologischen Funde auf dem Gemeindegebiet stammen aus der Latènezeit. In der Zeit der römischen Herrschaft entstand vermutlich eine Dauersiedlung. 1962 wurden Reste eines gallorömischen Tempels auf Hüttenböschen entdeckt, einem Hügel auf der linken Seite des Linthkanals, der früher eine Insel im See bildete. Im 6. Jahrhundert begann die Besiedlung durch die Alemannen und die Germanisierung der ursprünglichen Bevölkerung und der Flurnamen, die aber zum Teil romanische Ursprünge erkennen lassen. Weesen gehörte jedoch noch zu Churrätien und blieb auch bis 1823/47 in kirchlichen Belangen dem Bistum Chur unterstellt. Im rätischen Reichsurbar von 824/43 ist erstmals schriftlich die Existenz einer Basilika und eines Hafens belegt, die dem Kloster Pfäfers gehörten, urkundlich erwähnt wird der Name Weesen aber erstmals am 28. August 1232 in einem Dokument, das einen Tauschhandel des Klosters mit Angehörigen der Adelsgeschlechter der Kyburger und Rapperswiler in «Oberwesin» und «Niderwesin» festhält. Die Rapperswiler gründeten 1259 das Frauenkloster.
Im Mittelalter gehörten Ober- und Niederweesen zuerst unterschiedlichen Adelsgeschlechtern und Klöstern bis 1283 die Habsburger beide Höfe durch Erbschaften vereinigten und ihrer Vogtei Windegg unterstellten. Niederweesen wurde zum Zoll- und Umschlagplatz sowie Brückenkopf über den Fluss Maag ausgebaut und erhielt eine Ummauerung. Ab 1288 wird der Ort in Urkunden als Stadt bezeichnet. Die Habsburger privilegierten ihre Gründung mit Steuerfreiheit (1370), Wahlrecht (1379) und niederer Gerichtsbarkeit. Nach dem Bündnis des Landes Glarus mit der Eidgenossenschaft 1352 stieg die strategische Bedeutung Weesens für die Habsburger noch, da es nun den Ausgang aus dem Glarnerland sperrte und gleichzeitig den Ost-West-Verkehr von Walenstadt nach Rapperswil und Zürich über den Wasserweg Walensee-Maag-Linth kontrollierte. Nach der Schlacht bei Sempach 1386 besetzten die Eidgenossen die Stadt und zwangen die Einwohner zur Huldigung. 1388 öffneten die Einwohner der Überlieferung zufolge jedoch Truppen des österreichischen Herzogs Albrecht III. von Habsburg heimlich die Stadttore, so dass es in der Nacht vom 21. zum 22. Februar zur «Mordnacht von Weesen» kam,[2] in der ein grosser Teil der eidgenössischen Besatzung getötet wurde. Nach der Niederlage des Herzogs bei Näfels am 9. April 1388 zerstörten die Glarner und Eidgenossen als Racheakt die habsburgische Stadt und setzten im Friedensschluss 1394 durch, dass die Stadt nicht wieder aufgebaut werden durfte. Auf dem Areal der alten Stadt wurde 1838 mit dem Bau des Schulhauses erstmals wieder gebaut. Heute ist das ganze Areal überbaut.
1993–1994 fanden im Bereich der Ziegelbrücke-, Wismet- und Höfenstrasse umfangreiche Grabungen statt. Auf 60 m Länge konnten die 1.5 m starke und teilweise noch 1.6 m hoch erhaltene Stadtmauer und der Graben von 8 m Breite und 5 m Tiefe festgestellt werden. An die Mauer waren mehrere Gebäude angebaut. Auf dem ganzen Areal lag eine dicke Brandschicht, welche verkohlte Balken, Steine, Mörtel und zahlreiche Kleinfunde enthielt.[3] Weitere Grabungen fanden auf dem Speerplatz anlässlich des Baues einer Wasserleitung im Mai 2008 statt. Gefunden wurden gut erhaltene Grundmauern und Böden von drei angeschnittenen Gebäuden mit stabilen Mauern, die dicht an der ehemaligen Stadtmauer standen. In einem Haus fanden sich Reste eines Kachelofens. Die Fundstelle lag nur einen halben Meter unter dem Asphalt.[4]
An der Stelle der Stadt in Niederweesen entstand beim Kloster eine dörfliche Siedlung, der die Herzöge von Österreich 1399 das Recht für einen Wochenmarkt zusprachen. Nach einer kurzzeitigen Verpfändung an die Grafen von Toggenburg 1406–1436 kam Weesen zusammen mit der Vogtei Windegg 1438 als Pfand an die eidgenössischen Kantone Glarus und Schwyz. 1474 eignete sich Glarus den Zoll und die Schifffahrtsrechte von Weesen an. 1529 schloss sich Weesen der Reformation an, musste aber nach den Kappelerkriegen 1531 den katholischen Glauben wieder einführen und verlor seine politische Autonomie bis 1564. In der Zeit der Herrschaft von Glarus und Schwyz residierte in Weesen ein Untervogt, der den Landvogt von Gaster vertrat und meistens einheimischen Bürgerfamilien entstammte. 1660–1749 war dies immer ein Angehöriger der ursprünglich aus Schwyz stammenden Familie Betschart, die auf dem Schloss Halde residierte. Obwohl die Siedlung politisch und wirtschaftlich gegenüber der habsburgischen Zeit an Bedeutung einbüsste, blieb Weesen ein wichtiger Umschlagplatz für Waren für den Kanton Glarus sowie als Station für den Durchgangsverkehr. Erst im 18. Jahrhundert setzte ein starker Niedergang ein, weil der steigende Seespiegel des Walensee wegen des Rückstaus der Maag durch die Linth ständige Überschwemmungen verursachte. Erst die Eröffnung des Linthkanals 1816 und die Senkung des Seespiegels bewirkte eine Trendwende.
Im 19. Jahrhundert stieg die Bedeutung Weesens zuerst wieder durch die Einrichtung eines regelmässigen Dampfschiffverkehrs 1837 und Weesen wurde ein Touristenziel. 1848 setzte der Niedergang des Schiffsverkehrs ein, weil die Strasse über den Kerenzerberg eröffnet wurde und damit eine Landverbindung nach Chur bestand. 1859 erhielt Weesen einen Bahnanschluss nach Rapperswil durch die Vereinigte Schweizerbahnen und Näfels durch die Schweizerische Nordostbahn. Der Anschluss nach Näfels wurde 1918 stillgelegt und 1938 abgebrochen. 1969 wurde die «Weesener Schleife» begradigt und der Bahnhof Weesen auf die linke Seite der Linth ins Gemeindegebiet von Mollis verlegt.
1945 verbrachte Marschall Pétain, das ehemalige Staatsoberhaupt von Vichy-Frankreich kurze Zeit in Weesen, bevor er aus der Schweiz nach Frankreich ausreiste.
Auf dem Gebiet der Gemeinde Weesen standen der Überlieferung zufolge drei Burgen:
■Die «Weesenburg» befand sich auf einer Insel in der Maag am Ausfluss des Walensees und sicherte die Brücke von der Stadt Weesen nach Glarus. In dieser Burg, auch als «Zwingmüli» bezeichnet, residierte zeitweise der Vogt des Amtes Glarus. 1386 wurde sie von den Eidgenossen geschleift.
■Die «Burg Chapfenberg» stand nordöstlich von Weesen. Hier residierten wahrscheinlich Dienstleute der Kyburger. Sie wurde vielleicht 1388 zerstört. Noch im 19. Jahrhundert waren Reste der Burg sichtbar, heute sind keine Spuren mehr zu erkennen. Aus einer Vorburg ging später das «Schloss Halde» hervor, das seit dem 15. Jahrhundert Sitz der Untervögte von Glarus und Schwyz war. Um 1830 in das Schlosshotel Mariahalden umgebaut.
■Die «Burg Bühl» war der Sitz der Amtleute von Meran und befand sich auf dem Hügel, auf dem heute die Heiligkreuzkirche steht. Sie wurde 1294 und 1354 erwähnt wurde wohl auch 1388 zerstört.
Zwei weitere Burgen bzw. Adelssitze sind weder urkundlich noch archäologisch nachgewiesen. Die «Meldburg» lag angeblich auf dem Hügel Gmähl und das Schlösschen Othis bei der Pfarrkirche St. Martin
Quellenangabe:
www.wikipedia.de
In Kürze:
Staat:
Schweiz (CH)
Kanton:
St. Gallen
Koordinaten:
726035 / 221595
Höhe:
423 m ü. M.
Fläche:
5.39 km2
Einwohner:
1537 (31.12.10)
Gemeindehomepage:
Geschichte
Links zu Weesner Vereinen:
Amden-Weesen Tourismus
Armbrustschützenverein Weesen und Umgebung
Behinderteinheim St. Josef
blue flamingos Wassersportverein
Energieforum Linth
Fussballclub Weesen
Ferienpass Gaster
Linthdancers Rock n Roll Club
Ludothek Weesen-Amden
www.schulen-weesen-amden.ch/ludothek
Musikgesellschaft Harmonie Weesen
Schützenverein Weesen
Spielgruppe „Villa Sunneschii“
Tagesfamilien Linthgebiet
www.tagesfamilien-linthgebiet.ch
Tennisclub Weesen
Unihockey Club Weesen
www.uhcweesen.ch
Quellenangabe:
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